Station für Akutgeriatrie und Remobilisation (AGR)

AGR-Einrichtungen sind darauf spezialisiert die Versorgung von geriatrischen Patientinnen und Patienten mit stationär zu behandelnden Akuterkrankungen zu verbessern.

Ein Spitalsaufenthalt kann bei alten Menschen zum Verlust der Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung und zu Pflegebedürftigkeit führen. Um die Risiken soweit wie möglich zu vermeiden und alten Menschen eine ihren Bedürfnissen angepasste Behandlung und Betreuung im Krankenhaus anzubieten, wurde der Leistungsbereich der Akutgeriatrie und Remobilisation (AGR) entwickelt.

Die Station für Akutgeriatrie und Remobilisation beschäftigt sich mit der Weiterführung der Behandlung  akut kranker geriatrischer Patientinnen und Patienten aus anderen Fachabteilungen und Bereichen durch ein geriatrisch qualifiziertes interdisziplinäres Team basierend auf einem multidimensionalen Behandlungs- und Betreuungsangebot unter Beachtung medizinischer, funktioneller, psychischer, kognitiver und sozialer Aspekte der Erkrankungen geriatrischer Patientinnen und Patienten.

Die Akutgeriatrie und Remobilsations-Station wird im Bezirkskrankenhaus Reutte als eine Station der Abteilung für Innere Medizin geführt.

Geriatrische Patienten und Patientinnen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  1. höheres biologisches Alter
  2. Multimoribidität und veränderte Epidemiologie
  3. veränderte und spezifische Symptomatik und atypischer Krankheitsverlauf
  4. veränderte Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
  5. Risiko für Mangelernährung
  6. Protrahierter Krankheitsverlauf und verzögerte Rekonvaleszenz
  7. Einschränkung von Organfunktionen
  8. Erhöhte Vulnerabilität
  9. Instabilität
  10. Immobilität, Inkontinenz, intellektueller Abbau
  11. Psychische Störungen und psychiatrische Erkrankungen
  12. Risiko der Pflegebedürftigkeit

Aufnahmekriterien in die AGR:

Das Festlegen von Kriterien für die Aufnahme eines geriatrischen Patienten / Patientin in eine AGR dient somit dazu die Gruppe der primär zu behandelnden Patienten / Patientinnen einzugrenzen und damit sowohl der AGR selbst als auch den zuweisenden Stellen in- und außerhalb des Krankenhauses eine klare und gemeinsame Vorstellung über den Behandlungsauftrag einer AGR zu vermitteln.

Nicht zuletzt soll sie eine möglichst hohe Treffsicherheit der AGR in der Patientenauswahl ermöglichen.


Daraus leiten sich folgende Kriterien für die Aufnahme einer geriatrischen Patientin / Patienten ab:

  1. Somatische oder psychische Multimorbilität die eine stationäre Akutbehandlung erforderlich macht:
    • Die Multmorbidität kann sowohl in somatischer als auch in psychischer Hinsicht gegeben sein, die Indikation zur Spitalsbehandlung ist in der Regel durch durch die Exazerbation einer Erkrankung gegeben.
  2. Einschränkung oder Bedrohung der Selbständigkeit:
    • Es gehören nicht nur Patienten und Patientinnen mit einer bereits eingetretenen sondern auch mit einer drohenden Einschränkung der Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung  (z.B. mit Sturzrisiko) zur Zielgruppe der AGR. Dies ist sinnvoll, da der zeitgerechte Einsatz geriatrischen Wissens in der Diagnose und Behandlung präventiv wirken kann und somit gar nicht erst der Bedarf an Wiederherstellung verlorenen Funktionen entsteht. Die Ursache für eine Einschränkung ist nicht relevant.
  3. Bedarf an funktionsfördernden, erhaltenden oder reintegrierenden Maßnahmen:
    • Dieses Kriterium impliziert, dass die Patientin / Patienten aufgrund seines physischen und psychischen Zustandes in der Lage ist von den angebotenen Maßnahmen zu profitieren.
  4. Alter über 65 Jahre.
  5. Patient muss über Akutgeriatrie / Remobilisation (rehabilitatives Training und aktivierende Pflege) informiert sein.

Ziele:

Ziele der akutgeriatrischen Behandlung sind sowohl das Vermeiden bzw. Verkürzen von Spitalsaufenthalten, das Fortführen bereits eingeleiteter Therapien als auch der Erhalt, das Wiedergewinnen oder das Verbessern alltagspraktischer Fähigkeiten und der Selbstständigkeit.

Die längere Rekonvaleszenz geriatrischer Patientinnen / Patienten macht den Einsatz therapeutischer Maßnahmen über einen längeren Zeitraum erforderlich, um das Ziel des Wiedererlangens funktioneller Fähigkeiten und erhöhter Selbständigkeit zu erreichen und zu sichern.

Darüber hinaus können diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die im Rahmen  einer akutgeriatrischen Behandlung durchgeführt werden, für zuhause lebende Patientinnen / Patienten das Aufrechterhalten (und ggf. weitere Verbesserung) der funktionellen Fähigkeiten und das Vermeiden oder Verzögern einer erneuten stationären Aufnahme bewirken.

Zuweisung / Aufnahme:

Die Aufnahme in die geriatrische Station ist ausschließlich über ärztliche Zuweisung möglich:

  • Aus dem niedergelassenen ärztlichen Bereich
  • Aus den Ambulanzen
  • Aus dem akut stationären Bereich
  • Aus Alten- und Pflegeheimen

Leistungen - Akutgeriatrie / Altersmedizin

Um den zum Teil komplexen Problemen des Alters gerecht zu werden, bauen wir eine Abteilung für Akutgeriatrie auf. Unser Bestreben ist es, unseren Patienten die optimale medizinische Versorgung ungeachtet des zeitlichen und pflegerischen Aufwandes zur Verfügung zu stellen, um sie auf die speziellen Anforderungen ihres Alltags vorzubereiten.
Ihr Ansprechpartner in allen Fragen der Altersmedizin ist Oberarzt Dr. Halkevopoulos.

  • Analyse und Anbindung geriatrischer Patienten mittels spezieller Assessmentsysteme
  • Multimodale Betreuung und Therapie der Patienten
  • Kompetente Weitervermittlung und Organisation von Heimbetreuung, Altenheimplätzen und Pflegeeinrichtungen

Das Team der Station für Akutgeriatrie und Remobilsation

Dr. S. Halkevopolous

OA Dr. S. Halkevopoulos

R. Schiechtl-Storf

DGKP R. Schiechtl-Storf

M. Berger

DGKP M. Berger

Es besteht die Möglichkeit nach dem Download das Zuweisungsformular am Computer auszufüllen. 

Sie haben mehrere Möglichkeiten das Dokument an uns zurück zusenden.

  • Email: info@bkh-reutte.at
  • postalisch: Sekretariat Innere Medizin, Bezirkskrankenhaus Reutte, Krankenhausstraße 39, 6600 Ehenbichl
  • Fax: +43 5672 601-116