Neues Neuromintoring bei Schilddrüsen-OP

schont Stimmbänder

Schilddrüsenoperationen zählen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Meist handelt es sich um Routine, doch in bestimmten Fällen gilt es, die Stimmbänder besonders zu schützen. Mit einem neuen Neuromonitoring-System kann das Chirurgieteam im Bezirkskrankenhaus Reutte Schilddrüseneingriffe jetzt auch bei RisikopatientInnen nach höchsten Sicherheitsstandards durchführen.

Prim. Priv. Doz. Dr. W. Schlosser mit Neuromonitoring und Lupenbrille

Prim. PD Dr. Wolfgang Schlosser, Abteilungsleiter Chirurgie im Bezirkskrankenhaus Reutte, weiß aus Erfahrung, mit welchen Sorgen und Ängsten eine Schilddrüsen-OP für PatientInnen verbunden sein kann. Speziell komplexere Fälle wie zum Beispiel wiederholte Eingriffe, bei denen das Gewebe bereits vernarbt ist und dadurch der Stimmbandnerv schwieriger zu identifizieren ist, können das Risiko einer etwaigen Schädigung erhöhen. Eine solche hätte unter Umständen Auswirkungen auf die Lebensqualität der PatientInnen aufgrund von Problemen beim Sprechen, Atmen und Schlucken.

State of the Art in der Schilddrüsenchirurgie

Durch das seit kurzem im Bezirkskrankenhaus Reutte bei Schilddrüsenoperationen eingesetzte Neuromonitoring-System der neuesten Generation kann das Chirurgieteam jetzt auch bei PatientInnen mit erhöhtem Risiko potenzielle Schädigungen im Bereich der Stimmbänder noch besser vermeiden. Konkret nutzen Primar Wolfgang Schlosser und sein Team bei Bedarf eine Zusatzfunktion des neuen Neuromonitorings, um den sogenannten Vagusnerv, den Hauptnerv der Stimmbänder, während der OP besonders zu schützen. Dabei wird der Vagusnerv über eine Sonde durch ständige kleine Elektroimpulse stimuliert, dadurch lückenlos auf seine Funktionalität geprüft und überwacht. Zeigt das optische und akustische Dauersignal eine potenzielle Störung etwa durch zu starken Druck oder zu starkes Ziehen an, können die ChirurgInnen unmittelbar reagieren und der Nerv bleibt intakt.

Auch komplexere Eingriffe in Wohnortnähe

„Das Verfahren der ständigen und noch genaueren Überwachung des Vagusnervs wird mittlerweile bei komplexen Schilddrüseneingriffen empfohlen und in Schilddrüsenzentren eingesetzt. Mit dem neuen System können auch wir in der Abteilung für Chirurgie Schilddrüsen-OPs mit dem höchsten Sicherheitsstandard durchführen“, freut sich Primar Schlosser. Dass durch die umfassende Expertise und Erfahrung der MitarbeiterInnen sowie aufgrund laufender Investitionen in modernste Medizintechnik wie diese komplexere Eingriffe erfolgreich und sicher in Wohnortnähe möglich sind, ist ein großer Vorteil für die PatientInnen im Außerfern.

Schilddrüsensprechstunde im BKH Reutte

Freitag von 10:00 bis 13:00 Uhr

Termine nach Vereinbarung!

Tel: +43 5672 601 430