REUTTE. Die Idee einer gemeinsamen Kinder- und Geburtenabteilung für das BKH Reutte wurde bereits vor Jahren als Zukunftsprojekt entwickelt. Kürzlich wurde nun zusammengeführt, was zusammengehört: die Geburtshilfe, die Versorgung der Neugeborenen sowie die der Kinder und Jugendlichen – sowohl räumlich als auch organisatorisch. Ab sofort gibt es für Familien eine Anlaufstelle, ein BetreuerI*nnen - Team, noch mehr Nähe und noch bessere Erreichbarkeit.
„Ein Kompetenzzentrum mit 25 Betten und 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in dem die beiden Fachdisziplinen zusammenarbeiten, ist für uns ein Meilenstein. Wir freuen uns sehr, dass diese Vision nun realisiert werden konnte“, sagt der Ärztliche Direktor des BKH Reutte Primar Dr. Eugen Ladner. In Österreich gibt es nur wenige Zentren dieser Art – alles, was rund um Mütter, Eltern und Kinder bis zum 18. Lebensjahr passiert, ist fachlich auf einer Station zusammengefasst. Die neue Kinder- und Geburtenabteilung befindet sich im zweiten Stock des Außerferner Krankenhauses und verbindet die Fachbereiche auf einer Etage.
Die Zusammenlegung bietet eindeutig Vorteile
„Die Vorteile der gemeinsamen Kinder- und Geburtenabteilung liegen klar auf der Hand“, sind sich die beiden Primare Dr. Christian Kerle, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, und Dr. Senay Yildirim, der neu bestellte Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, einig: „Falls ein Neugeborenes kinderfachärztliche Hilfe braucht, steht diese in unmittelbarer Nähe zum Kreißzimmer bereit. Ist in weiterer Folge eine Aufnahme des Kindes notwendig, passiert dies eben nicht wie früher auf einer anderen Abteilung, sondern alles gebündelt auf einer – unserer gemeinsamen – Station. Wir können uns demnach kurzfristig über die verschiedenen Berufsgruppen hinweg sehr unkompliziert austauschen.“
„Für uns Hebammen ist mit der Zusammenführung ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Abteilungstrennung von Mutter und Kind ist endlich Vergangenheit. Darüber sind wir echt happy und erleichtert. Auch die interne Kommunikation zwischen den Abteilungen hat eine neue Qualität erhalten“, so Katja Zeller, die leitende Hebamme.
Und Stationsleiter Edwin Posch ergänzt: „Wenn aus zwei Teams eines wird, ist das natürlich eine Herausforderung. Und wir haben uns ihr gestellt – in dem Wissen, dass der Erfahrungsaustausch für alle eine Bereicherung an Know-how und Erfahrung bedeutet.“